Zyklische Zeit und ihre mythologische Bedeutung: die Präzession der Tagundnachtgleiche und der Tetramorph

di Andreas Casella

Es wird sicherlich nicht unbemerkt bleiben von denen, die zumindest ein wenig an die heilige Wissenschaft gewöhnt sind, ein christliches Symbol, das seit jeher an den Fassaden von Kirchen auffällt, Manuskripte schmückt und sogar auf einer Tarotklinge zu finden ist: das tetramorph. Dieses Symbol hat seinen Ursprung in der berühmten Vision von Hesekiel (Ez. 1, 4-28), die St. John später in seine eigene einfließen ließ Apokalypse. Dies sind vier Gestalten, die den Thron Gottes umgeben: die erste hat das Aussehen eines Löwen, die zweite die eines Stiers, die dritte die eines Menschen und die vierte die eines fliegenden Adlers (Ap. 4, 7). Traditionell wird diesen seltsamen Figuren (die die Apokalypse die „Lebenden“ nennt) ein literarischer Wert zugeschrieben: Tatsächlich handelt es sich um die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Diese Figuren finden sich aber, wie erwähnt, (noch merkwürdiger könnte man sagen) auch auf einer Tarotklinge, und zwar genau die Zahl XXI, die bezeichnet die Welt.

Der Ur- und Dreifachgott: Esoterische und ikonografische Entsprechungen in alten Traditionen

di Marco Maculotti

In alten Traditionen auf der ganzen Welt finden wir Hinweise auf einen Ursprungsgott, der vor allem anderen ins Dasein kam, Schöpfer von allem Manifesten und gleichermaßen von allem Unmanifestierten. Die unterschiedlichsten mythischen Traditionen beschreiben den Urgott als einen, der alle Potentiale und Polaritäten des Universums enthält, Licht und Dunkelheit, Geist und Materie und so weiter. Aus diesem Grund wird er oft mit zwei Gesichtern (zweigesichtiger Janus) oder sogar mit drei Gesichtern (Trimurti Hindu). Meistens wird er jedoch als unsichtbar, verborgen und schwer darzustellen angesehen, außer in einer allegorischen, esoterischen Form, die sich oft auf die Vereinigung des leuchtenden und feurigen Prinzips, „männlich“, mit dem dunklen und wässrigen, „weiblichen“ bezieht. . In den Überlieferungen der ganzen Welt wird dieser Urgott nicht mit einem eigenen Kult geehrt, da man glaubt, dass er nun zu weit vom Menschen entfernt lebe und menschliche Angelegenheiten ihn nichts angehen: Aus diesem Grund ist diese Maximalgottheit oft gesprochen von a deus otiosus.