Narren, Schamanen, Kobolde: Liminalität, Andersartigkeit und rituelle Umkehrung

Die periphere Lage des Folle / Buffone / Jester des Mittelalters verbindet ihn, ebenso wie den archaischen Schamanen, mit anderen Grenzfiguren des Mythos und der Folklore, wie dem Wilden Mann, dem Harlekin, dem genialen Cuckold und ganz allgemein mit allen diese Kategorie wilder Wesenheiten, die einerseits mit den Dämonen der Vegetation und andererseits mit der funktionalen Sphäre von Traum und Tod verbunden sind. Hinsichtlich des Ritus ist die Folle im Zusammenhang mit der sogenannten „rituellen Inversion“ zu sehen, die während der römischen Saturnalien und all jener kollektiven Gehrituale vom Charivari-Typ durchgeführt wurde, aus denen die „Feste dei Folli“ hervorgingen geboren im Mittelalter und dem modernen Karneval.