30 Jahre „Bram Stokers Dracula“

Francis Ford Coppolas monumentaler Film, der der berühmten Figur des Grafen gewidmet ist und vor dreißig Jahren in die Kinos kam, schaffte es dank seines stark visionären Stils und der Intensität von Schauspielern wie Gary Oldman und Anthony Hopkins, das Publikum auf der ganzen Welt zu erschrecken und zu begeistern die Hauptrollen. Aber hat der Film neben der unbestreitbaren Originalität, mit der der „Mythos“ von Dracula aufgearbeitet wird, wirklich die Treue zum Roman gewahrt, wie der Titel verspricht? Und wie viele besondere Bezüge, Anspielungen und Einflüsse lassen sich in den bis heute faszinierenden und vielschichtigen Schauplätzen dieses Schreckens nachweisen?

Überlegungen zur Frage der Hierosprache im Mittelalter (II)

Auf ihrer tausendjährigen Reise sieht sich die mittelalterliche christliche Philosophie mit den Fragen der Erschaffung des Universums durch das göttliche Wort, der adamischen Sprache und der nachbababelischen Verwirrung konfrontiert, auf die die Vielfalt der menschlichen Sprachen zurückgeführt wird. Trotz des dogmatischen Festhaltens am biblischen Kanon und an den grundlegenden platonischen und aristotelischen Bezügen werden wichtige Beiträge zu dieser Studie einerseits aus der esoterischen Lehre des Judentums, der Kabbala, andererseits aus dem Werk von Dante Alighieri kommen.

Überlegungen zur Frage der Hierosprache im Mittelalter (I)

Der wahre Ursprung der verbalen Sprache ist ein Mysterium, das sich in den Nebeln der fernsten Vergangenheit der Menschheit verliert. Dieses universelle und transversale Thema (das mit dem der arkanen Macht des Wortes und insbesondere der Evokation göttlicher Namen verbunden ist) in der westlichen Zivilisation war seit den Zeiten der griechischen Philosophie Gegenstand spekulativer und theologischer Reflexionen, wobei es auch seine zentrale Bedeutung beibehielt in der philosophischen Kultur des christlichen Mittelalters.

Viren, Vampire und Zombies: Das Pandemie-Thema in Modern Fantastic

Das Thema der Pandemie-Apokalypse, das bereits in klassischen Werken wie der Ilias und dem Decameron präsent ist, wurde in den letzten Jahrhunderten insbesondere im Bereich des Phantastischen, in der Fiktion wie im Kino, aufgegriffen und untersucht: von EA Poe bis Conan Doyle, von Meyrink und Lovecraft an Richard Matheson und Stephen King; und wieder auf der großen Leinwand von Regisseuren des Kalibers Bergman, Romero, Carpenter, Cronenberg und Gilliam.

Edgar Allan Poe, Sänger des Abgrunds

Zu Lebzeiten unbekannt, sah Edgar Allan Poe sein Genie erst nach seinem frühen Tod voll anerkannt, wie es später auch für HP Lovecraft geschah, der in seine Fußstapfen trat: Heute, fast zwei Jahrhunderte nach seinem Tod, gilt Poe als eher einzigartiger als seltener Autor im Erzählen des Ungewöhnlichen, im Erforschen der größten und atavistischen Schrecken des Menschen, im Erinnern an die verlorenen Schönheiten der Vorfahren.

Das "Blut der Sonne": über Menschenopfer in der präkolumbianischen Tradition

Die alten Traditionen Mittel- und Südamerikas besagten, dass die Sonne sowie Wasser, Erde und die Götter selbst regelmäßig mit menschlichem Blut gefüttert werden mussten, um zu gedeihen und den Fortbestand der Welt zu gewährleisten die Azteken wurden von absoluter, wenn nicht gar obsessiver Bedeutung; dennoch fand sich die gleiche Vorstellung auch bei den Maya, den Tolteken, den Olmeken und den Inkas, wie die uns überlieferten historischen Quellen belegen.